Neue Galerie Landshut
Arbeitskonzept
Der Verein für aktuelle Kunst (gemeinnütziger e. V.) Landshut organisierte von 1985 bis 1992 ca.70 Ausstellungen von Gegenwartskunst zunächst unter dem Namen Galerie am Maxwehr, bevor er 1992 von der Stadt Landshut den Gotischen Stadel auf der Mühleninsel als Ausstellungsort zur Verfügung gestellt bekam.
Dort werden von uns seit 1992 regelmäßig (jährlich ca. acht bis neun) Ausstellungen aktueller Kunst unter dem Namen Neue Galerie Landshut gezeigt.
Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Präsentation junger Kunst. Grundsätzlich stehen professionelle Künstlerinnen und Künstler im Mittelpunkt unserer Arbeit, die mit Medien und Ausdrucksformen der Gegenwartskunst kunstimmanente Themen oder aktuelle Zeitfragen bearbeiten.
Statt eine einzige Lesart vorzuschreiben, statt bestimmte Haltungen einzufordern, hält sich ihre Kunst für eine Vielzahl von Annäherungs- und Umgangsformen offen. Themen, die in Ausstellungen der letzten Zeit behandelt wurden war die Zukunft des Körpers, Gender Studies, Schnittstellen Raum und Zeit, Strategien der Wahrnehmung, Wirklichkeit und Fiktion, öffentlicher und privater Raum, Ökonomie der Aufmerksamkeit, Aktualität des Bildes zwischen den Schönen Künsten und den Medien, Identität und Alterität, Weisen der Welterzeugung.
Die Formen, die die Kunst zu diesem Zweck annimmt, sind sehr verschieden. Konzeptkunst ist ebenso zu finden, wie Malerei und Grafik, Neue Medien ebenso wie Fluxus oder Objektkunst.
Die besonderen Gegebenheiten der historisch gewachsenen und erhaltenen Stadt Landshut im Spannungsfeld zwischen Tradition und Gegenwart sowie die räumliche Situation der Neuen Galerie im historischen Gotischen Stadel legen zudem eine Auseinandersetzung mit Ort und Raum nahe. Durch Führungen, Vorträge und Diskussionen führen wir auch ein breiteres Publikum an die aktuelle Kunst heran.
In den letzten Jahren wurde in der Stadt Landshut ein neues Museumskonzept entwickelt und ein Museum für moderne Kunst gebaut. Angebote junger Kunst treffen auf ein starkes Interesse des innerstädtischen Publikums und werden auch von zahlreichen Interessenten der nahe gelegenen Großstadt München wahrgenommen.
Aufgrund begrenzter öffentlicher Zuschüsse ist der finanzielle Spielraum der Neuen Galerie relativ eng, was jedoch zu einem konzentrierten Umgang mit den knappen Ressourcen zwingt.
Seit längerem wird ein internationaler Austausch gepflegt, unter anderem mit Frankreich/Paris (Philippe Lepeut), Österreich (Attersee, Anatol AK), der Schweiz (Nesa Gschwend u.a.), Japan (Tatsumi Orimoto, Yukara Shimizu, Chikako Mori, Kazuhiko Kakegawa) Großbritannien (Louise Crawford, Glasgow, Jonathan Cassels, London) und den USA (Art Multiples verschiedener Künstler aus New York).
Dies zu verstärken und auszubauen ist das Ziel des Vereins für aktuelle Kunst. Deshalb hat sich die Neue Galerie dem "Millennium-J"-Projekt der Aoyama Gallery in Tokyo angeschlossen. Darüber hinaus gibt es seit einigen Jahren eine Kooperation mit gegenseitigem Künstleraustausch mit den Kunstvereinen Stichting Idee Fixe in Breda sowie der Galerie expo 3036 in Berlin.
Seit 1999 tauschen wir regelmäßig Künstlerinnen und Künstler aus, deren Werk in Fachkreisen anerkannt sind und die beginnen, sich am Kunstmarkt zu etablieren. Somit wollen wir neben den bereits existierenden Austauschprogrammen von einerseits eher folkloristischer Kunst und andererseits weltweit bekannten Künstlern eine dritte Schiene des Kulturaustausches etablieren, um den Reichtum und die kulturelle Vielfalt der Partnerstaaten auch auf dieser Ebene zu dokumentieren. Da alle beteiligten Kulturinstitutionen im Non-Profit-Bereich arbeiten, sind wir auf die wohlwollende Unterstützung aus Politik und Wirtschaft angewiesen.
Landshut, 2005-01-20 Franz Schneider